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SEX

BAREbacking

Eigentlich heißt „barebacking” Reiten ohne Sattel. In der schwulen Szene aber bedeutet das Wort: „Ficken ohne Kondom”. Was du darüber wissen solltest, steht hier

Seit Mitte der neunziger Jahre hat sich der Begriff zuerst in den USA, dann auch hierzulande für Analverkehr ohne Kondom durchgesetzt. In Großstädten wie New York und L. A. feierten HIV-Positive die ersten Bareback-Partys, Sexorgien mit Kondomverbot. Die ersten Bareback-Pornovideos kamen in die Läden und im Netz entstanden eigene Sites für eine wachsende Gemeinde von „BB-lern“ – Barebackern.

Gerade im Netz ist die Anzahl derer, die ungeschützten Verkehr suchen, vergleichsweise groß. Ein Blick in homo.de oder gaydar genügt, um das zu sehen. Wie viele aber in der virtuellen Welt nur mit dem Gedanken spielen, weil es sie reizt, und wie viele den Wunsch tatsächlich in die Tat umsetzen, darüber wurde viel spekuliert. Die neuesten Zahlen der Bochow-Studie, die seit 1987 in Deutschland das Sexualverhalten schwuler Männer untersucht, sprechen dagegen, dass Barebacking tatsächlich ein so enormer Trend ist, wie viele Experten befürchteten. Sie zeigen aber auch, dass die Zahl so genannter Risikokontakte seit Jahren leicht ansteigt. Risikofrei ist Barebacking auch unter HIV-Positiven nicht. Virus ist nämlich nicht gleich Virus, und so können sich auch Positive mit immer neuen HIV-Formen anstecken. Andere Krankheiten werden natürlich beim Barebacking auch übertragen und können das Immunsystem zusätzlich belasten.

Die Zahlen der Bochow-Studie zeigen auch: Wer wenig über HIV weiß und wer die Möglichkeiten der Therapien überschätzt, neigt eher zu ungeschütztem Verkehr. An diesem Eindruck arbeiten indirekt auch Pharmakonzerne mit, die an den Medikamenten verdienen, indem sie Risiken und Nebenwirkungen der Therapien verschweigen oder verniedlichen. Auch heute noch ist ein Leben mit HIV ein schwieriges und verkürztes Leben mit vielen gesundheitlichen Einschränkungen: Erbrechen, Durchfall, Fettverteilungsprobleme und vielem mehr.

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