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Ich kenn keinen

Vom Leben schwuler Männer in der Großstadt weiß man praktisch alles – umso weniger über „Gay Lifestyle“ auf dem Land. Jochen Hicks Film „Ich kenn keinen“ greift mitten rein ins Provinzleben und lässt lebenslustige und originelle Typen zu Wort kommen. In der Novemberausgabe haben wir das Leben jüngerer Schwuler in den Mittelpunkt gestellt. Im zweiten Teil kommen Ältere zu Wort – und die Heteros, die mit ihnen leben

Text: Jochen Hick, Fotos: Jochen Hick/Galeria Alaska Productions
aus dem Film ICH KENN KEINEN – Allein unter Heteros

Hartmut mit Urlaubsbekanntschaften in Pattaya (Thailand)

Drehtermin beim „Lindenwirt“ in Onstmettingen. Hartmut hat uns als Kamerateam angekündigt, doch als wir die Kneipe betreten, verlassen die anwesenden Männer geschlossen das Lokal. Man könnte ja den Rückschluss ziehen, sie seien ebenfalls schwul, wenn sie zusammen mit Hartmut abgelichtet würden.

Hartmut ist jemand, der sich voll seiner heterosexuellen Umgebung aussetzt. Im Kirchenchor, im Wanderverein, am Stammtisch. Da geht er jeden Sonntag hin. Dort treffen sich die eher angesehenen Leute aus dem Ort. Beim „Zollernsteighofwirt“ unterhält sich Hartmut mit CDU-Stadtrat und Frau und mit ein paar anderen Ehepaaren über Gott und die Welt. Und manchmal auch über Schwule.

Als wir mit der Filmkamera am Stammtisch dabei sind, übertrifft sich die Gesellschaft gegenseitig mit ihren Urteilen über Schwule: dass man sich die „Arschfickerei“ nicht vorstellen könne und einen schwulen Pfarrer im Ort ebenfalls nicht. Dass man es dem Biolek gleich angesehen habe, der habe ja so einen Gang und würde sich überhaupt wie typische Schwule sehr modisch kleiden. Über Berlins neuen Bürgermeister gehen die Meinungen auseinander:„Als Berliner Oberbürgermeischter find i des omöglich!“, kritisiert die Frau des Stadtrats, während eine andere Dame den unangenehmen Gefühlszustand beschreibt, als sie Wowereits Outing im Fernsehen vernahm. Ungläubig habe sie damals ihren Mann gefragt:„Du, hab ich das richtig gehört? Hat der eben gesagt, &Mac226;ich bin schwul und das ist gut so‘? Nein, das kann nicht sein. “ „Gott sei Dank“, so rutscht es ihr wenige Sekunden später heraus, sind ihre Söhne nicht schwul, denn da hätte sie schon dran zu knapsen.

Weiter in DU&ICH Nr.405

Der 99 Minuten lange Film „ICH KENN KEINEN - Allein unter Heteros“ läuft seit 25. Dezember in Berlin und ab 22. bzw. 29. Januar bundesweit im Kino. Er wurde auf der diesjährigen Berlinale uraufgeführt und erhielt den begehrten Teddy Award für den besten schwul-lesbischen Dokumentarfilm des Jahres. Gedreht wurde in Schwaben, im Schwarzwald, in Berlin, Zürich und Thailand. Die Dreharbeiten begannen 2000 und endeten im Herbst 2002. Der überaus unterhaltsame Film gibt einen unerwarteten Blick in die Realität vieler Schwuler in Deutschland Anfang des 21. Jahrhunderts. Doch er überlässt den Schwulen nicht das alleinige Wort, sondern spürt amüsiert, hintergründig und neugierig dem heterosexuellen Urteil über schwule Lebenswelten nach, lässt Kirchenchor und Stammtisch, Mütter und Bekannte zu Wort kommen und dokumentiert den oft unwissenden wie bitterkomischen heterosexuellen Blicks auf schwule Männer. Weitere Infos und Spieltermine unter www.ichkennkeinen.de

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Nr.413
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