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Medizin

Viagra und Co

Der Alptraum aller Männer. Gerade wenn es so richtig klappen soll,lässt einen das beste Stück im Stich und ist windelweich statt hammerhart. Kommt Hilfe per Pille?

Schreckgespenst Erektionsstörung! Viele haben es schon mal erlebt. Im entscheidenden Moment verabschiedet sich der Ständer. Aber jetzt gibt es ja Viagra und Co, so meinen viele. Pille einwerfen und ab geht’s. Doch so einfach ist es nich – und gänzlich ungefährlich schon gar nicht.

Vor der Pille zum Arzt!

Viele Formen der Erektionsstörung kann man auch ohne Medikamente therapieren. Vielleicht lohnt es sich, mal genauer hinzuschauen. Die Ursachen sind unterschiedlich: Medikamente, Alkohol, Stress, Drogen, Zuckerkrankheit, nervliche oder psychische Erkrankungen, Versagensangst etc. Entsprechend gibt es auch unterschiedliche Therapien wie chirurgische, mechanische oder psychologische. Zu den bekanntesten gehören mittlerweile die medikamentösen, und hier insbesondere die so genannten PDE-5-Hemmer, wie Viagra, Levitra und Cialis.

Und die funktionieren so:Bei einem sexuellen Reiz wird ein Eiweiß ausgeschüttet, das die normalerweise angespannte Muskulatur im Schwellkörper entspannen lässt, damit Blut in den Penis fließen kann und es zur Erektion kommt. Dieses Entspannungseiweiß wird vom so genannten PDE-5-Hormon wieder abgebaut; die Durchblutung nimmt ab und der Penis erschlafft. Wird dieses PDE-5 jetzt blockiert, bleibt das Entspannungseiweiß erhalten und . . . ? Richtig, die Erektion auch.

Als Erstes kam Viagra im Herbst 1998 in Deutschland auf den Markt. Im Frühjahr 2003 folgten dann Cialis und Levitra. Der Wirkstoff von Viagra sollte ursprünglich mal ein Herzmedikamentwerden, da es Blutgefäße erweitert und somit die Durchblutung verbessert. Als „Nebenwirkung“ in den Studien zeigte sich jedoch eine verbesserte Erektionsfähigkeit der Studienteilnehmer, und somit entstand ein effektives Zufallsprodukt. Aber auch die möglichen Nebenwirkungen haben mit den Durchblutungsveränderungen zu tun und sind bei allen drei Medikamenten ähnlich: Schwindel, Blutdruckschwankungen bis hin zur Ohnmacht, Herzrasen, Hitzewallung (flush), Hautrötung, Verdauungsprobleme, Sehstörungen, verstopfte Nase, Übelkeit, Kopfschmerzen usw.

Weiter in DU&ICH Nr.407

Dr. Arne Jessen

Die Praxisgemeinschaft der Jessen- Brüder befindet sich mitten im Schwulen-Kiez von Berlin-Schöneberg, direkt über den Kneipen Hafen und Tom´s Bar.Über die Hälfte der Patienten sind schwule Jungs und Männer zwischen 20 und 40 Jahren. Dr.med. Heiko Jessen und Dr.med. Arne B. Jessen schreiben exklusiv für DU&ICH und beantworten Fragen.

Fragen an Heiko und Arne per E-Mail: