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Alles für den Arsch

Der Arsch hält die Top-Position. Sowohl Frauen – Favorit: Keanu Reeves – als auch Männer – Favoritin: Jennifer Lopez – checken mit den ersten Blicken das Hinterste am Gegenüber. Und bei Schwulen ist der Arsch sowieso wichtig, ist er doch der Austragungsort für eine elementare sexuelle Praktik.

Text: Egbert Hörmann,
Foto: www.twklein.com

Gehen wir also dem Arsch auf den Grund. Einst wurde er in feinen Kreisen „der Dienstboteneingang“ genannt. So unterschiedliche Künstler wie Lord Byron, Fellini, Dalí oder Charles Bukowski waren bekennende Arschfetischisten, und für Jean Genet war ein Arsch das schönste Kopfkissen und der beste Ort, um zu schlafen oder zu sterben, während Michelangelo den männlichen Arsch quasi als eine göttliche Naturgewalt, als Vulkane aus Fleisch verherrlichte.

Wo kommt der Arsch her? Die Anthropologie sagt, dass der menschliche Arsch etwa vier Millionen Jahre alt ist und mit der Entscheidung des Menschen für den aufrechten Gang zusammenhängt. Ein kapitaler Augenblick in unserer Entwicklung, da sich daraufhin die Arschmuskeln bedeutend entwickelten. Experten weisen darauf hin, dass der Arsch die erste erogene Zone überhaupt war, da das Weibchen der Urzeit arschwackelnd ein sexuelles Signal aussandte, um von hinten genommen zu werden. Die Missionarsstellung ist eine neuere, christlichere Position.

Im Lauf der Jahrhunderte hat der Arsch viel mitgemacht. Im alten Griechenland erreichte er ohne Zweifel den höchsten Punkt von Perfektion und Verehrung: Der Arsch war ein Aspekt des Göttlichen. Die Renaissance, die griechische Ideale recycelte, erlebte dann ein Comeback des Arsches. Viele italienische Künstler dieser Zeit zeigen den männlichen Hintern voll triumphierender Energie. Höchstes Prestige hat er bei Michelangelo:Hier ist er vehement, kolossal, donnernd, entfesselt und wie der männliche Akt ebenfalls ein göttliches Element.

Das Mittelalter hingegen war verklemmter, aber auch derber. Der Arsch war ein Symbol des Grauens. Kam ein Gewitter auf, hängte man ihn aus dem Fenster, um die Blitze abzuleiten. Die Pfaffen zerbrachen sich ihre Birnen über die Frage, ob der Teufel einen Arsch habe. Zeigte man dem Teufel den seinen, schlug man ihn in die Flucht. Der Hintern und der Arschkuss wurden zum Schreckenssymbol der Kirche, weshalb sie als Tabubruch bis heute noch auf starke Geister eine so große Anziehungskraft ausüben.

Andere Länder, andere Ärsche:Die Chinesen mögen ihn klein und knackig wie rohe Sojasprossen. In Afrika und im Orient ist das Gesäß, auf dem man getrost ein Champagnerglas abstellen kann, schon immer Trumpf. Im 19. Jahrhundert war der aufgeplusterte Cul de Paris der Damenkleider ein heftiger Versuch des Arsches, sich zu emanzipieren. Dann geriet er, visuell zumindest, in Vergessenheit. Aber seit den 70er Jahren läuft das Arsch- Comeback (die XXL-Baggy-Hosen, bei denen der Arsch in den Knien hängt, sollte per Gesetz nur Teenagern erlaubt werden). Die amerikanischen Village-People-Klone „klauten“ zwecks Backenbetonung den Bikern die Lederhosen und den Cowboys die Chaps. Die enge Levi’s 501 wurde zum Klassiker, weil sie vorne eine Beule betont oder vortäuscht;hinten gibt es allerdings das Problem, dass sich die Naht zu sehr in die Poritze zwängt, und wenn man keinen wirklich gut geformten Hintern hat, sieht er dann beschissener aus, als er vielleicht ist.

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