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Medizin

Was du über Aids wissen musst!

Bevor dich die große Sorglosigkeit erwischt: Noch ist keine Zeit für Entwarnung! Über 20 Jahre sind seit Beginn der Aids-Epidemie vergangen. Trotz großer medizinischer Fortschritte sind nach neuesten Zahlen der WHO weltweit etwa 3 Millionen Menschen an Aids gestorben

Ca. 40 Millionen Menschen sind im Jahr 2003 HIV-infiziert und 5 Millionen haben sich neu angesteckt. In Deutschland leben heute etwa 43. 000 Menschen mit HIV, davon ca. 5. 000 mit Aids. Während in den letzten Jahren die Zahl der Neuinfektionen auf stabile 2. 000 geschätzt wurde, scheint es dieses Jahr erstmals den Trend zu geben, dass diese Zahl steigt. So wächst auch die Zahl der Syphilisfälle bei schwulen Männern seit 1999 ständig;ebenso die Zahl der sexuellen Risikokontakte. Umgekehrt ist die Zahl der Todesfälle durch HIV/Aids von 2. 000 Anfang der 90er auf mittlerweile 600–700 pro Jahr zurückgegangen. Die Tatsache, dass HIV hierzulande behandelbar geworden ist, lässt also scheinbar das Risikoverhalten ansteigen und den Kondomgebrauch sinken.

Aids bleibt unheilbar

Mittlerweile stehen in Deutschland 20 Medikamente gegen HIV zur Verfügung. Die Einnahmeregeln sind einfacher geworden. Z. B. können immer häufiger einzelne Medikamente einmal statt mehrmals täglich eingenommen werden. Auch wird heutzutage nicht mehr jede HIV-Infektion therapiert. Man beobachtet regelmäßig die Entwicklung des Immunsystems über Blutuntersuchungen. Erstwenn das Risiko einer Aids-Erkrankung deutlich ansteigt, beginnt die Therapie. So können Einzelne über viele Jahre hinweg ein ganz normales Leben ohne Medikamente führen. Doch nach wie vor ist HIV nicht heilbar. Man kann zwar die Infektion bei den meisten Menschen jahrelang stabilisieren, jedoch können Nebenwirkungen, Resistenzen oder Allergien das Spektrum der Therapiemöglichkeiten deutlich einschränken. Gerade bei den neuen Medikamenten gibt es erst wenige Jahre Erfahrungen. Was bewirken diese Tabletten in 5, 10 oder 15 Jahren? Führen die Fettstoffwechselstörungen durch diese Medikamente bald zu Arterienverkalkungen und damit zu einer steigenden Rate an Herzinfarkten und Schlaganfällen bei jungen Menschen? Wir wissen es noch nicht!

Neue Impfstoffe werden derzeitweltweit getestet. Dabei handelt es sich sowohl um Therapiemittel für HIV-Positive als auch um vorbeugende Impfstoffe für HIV-Negative. Bisherige Versuche, einen erfolgreichen Impfstoff herzustellen, sind jedoch allesamt gescheitert. Für die nächsten 5–10 Jahre ist nicht damit zu rechnen, dass hier etwas Bahnbrechendes eingesetzt werden kann. Meistens bleibt das Immunsystem nach HIV-Infektion noch Jahre stabil, im Durchschnitt 8 bis 10. Jedoch kann auch mal nach 1 bis 2 Jahren das Immunsystem schwer angeschlagen sein, so dass eine Therapie dringend erforderlich ist. Wir empfehlen daher sexuell aktiven Menschen, sich regelmäßig auf HIV untersuchen zu lassen. Alle 1 bis 2 Jahre scheint ein Test sinnvoll zu sein. Noch bis in die 90er hinein hieß es: „Warum soll ich einen Test machen, man kann doch sowieso nichts machen. Damit belaste ich nur meine Psyche. “ Das hat sich jetzt grundlegend geändert. Jetzt kann man was machen. Aber:Nur wenn man weiß, dass man positiv ist, können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um den Ausbruch von Aids zu verhindern. Auch wenn die Diagnose HIV erst mal ein Schock ist, können doch die meisten nach einiger Zeit der Verarbeitung damit gut leben.

Lohnt sich noch Safer Sex? Ein klares JA zu dieser Frage. Außerdem schützt Safer Sex auch vor vielen anderen Erkrankungen. Zwar kann man Tripper, Hepatitis, Syphilis, Feigwarzen und anderes auch durch Safer Sex bekommen. Die Übertragungsrate sinkt bei Kondomgebrauch jedoch deutlich. Übrigens: Der Speichel kann das bisschen HI-Virus in der Vorflüssigkeit meist abtöten (Vorsicht bei Entzündungen oder Zahnfleischblutung im Mund), der Enddarm kann das nicht. Also:Beim Oralverkehr/Blasen nicht in den Mund abspritzen; beim Analverkehr/Ficken immer Kondome benutzen. Es lohnt sich weiterhin, negativ zu bleiben.

Weiter in DU&ICH Nr.405

Dr. Arne Jessen

Die Praxisgemeinschaft der Jessen- Brüder befindet sich mitten im Schwulen-Kiez von Berlin-Schöneberg, direkt über den Kneipen Hafen und Tom´s Bar.Über die Hälfte der Patienten sind schwule Jungs und Männer zwischen 20 und 40 Jahren. Dr.med. Heiko Jessen und Dr.med. Arne B. Jessen schreiben exklusiv für DU&ICH und beantworten Fragen.

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