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EXTRA Nr. 6

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Escorts verlosen – darf man das?

„Das ist ja der pure Menschenhandel“, empörte sich eine befreundete Lesbe aus der Political-Correctness- Fraktion auf meine Bemerkung, wir wollten in der nächsten Ausgabe 5 professionelle Schäferstündchen verlosen. Auch im eigenen Haus waren nicht alle von der Idee begeistert.Wir haben viel diskutiert, ob man so was machen darf oder nicht.Den Ausschlag gaben vor allem unsere Anzeigenkunden,die Callboys selbst, die die Idee, ihre Dienste zu verlosen, unisono klasse fanden.

Wie verquer noch immer unser Verhältnis zum Sex ist, zeigt sich nirgendwo so deutlich wie beim Thema Prostitution.Selbst im Turbokapitalismus darf Sex nicht zur Ware werden, weil ihn das angeblich degradiert. Sex hat gefälligst mit Liebe zu tun zu haben oder wenigstens im machtfreien Raum stattzufinden. Das hat natürlich mit unserer Realität kaum was zu tun. Tatsächlich setzen wir alle Sex – und öfter noch seine Verweigerung – als Machtmittel ein. Mit Sex „kaufen“ fast alle irgendetwas: Zuneigung, Einfluss, Alterssicherung oder Selbstwertgefühl, ohne freilich sich oder anderen einzugestehen, dass solch profane Gründe im Bett je eine Rolle spielen. Die Lügen des romantischen Liebesideals verdecken bis heute das eigentliche Wesen unserer Sexualität und produzieren weiter fleißig Unglück. Dagegen ist Prostitution eine vergleichsweise ehrliche Form von Sex,weil sie dem Liebesdienst einen klaren Geldwert zuordnet.

Mehr noch: Im knallharten Kampf ums sexuelle Überleben sichern allzu häufig nur die Prostituierten den Alten, Hässlichen, Gestressten und Scheuen den Zugang zum knappen Gut der sexuellen Befriedigung. Männer und Frauen, die diese Dienste anbieten, verdienen unsere Achtung,weil sie mit ihrer Arbeit den Opfern des real existierenden Körper- und Jugendfaschismus der RTL2-Gesellschaft eine letzte Chance geben.Huren und Callboys sind de facto soziale Dienstleister am untersten Ende der sozialen Hackordnung. Wenn Prostituierte endlich die gesellschaftliche Anerkennung fänden,die sie verdienen,dann wäre vielleicht ernsthaft Bereitschaft vorhanden, die horrenden Missstände rund um Prostitution zu bekämpfen: Menschenhandel, Zuhälterei, Drogenkonsum. Niemand darf zur Prostitution gezwungen werden.Wir verlosen fünfmal eine Dienstleistung von Menschen, die sich höchst freiwillig für einen Beruf entschieden haben. Und widmen uns auf zwanzig Seiten der Frage,was es bedeutet, wenn Sex zum Job wird. Viel Spaß dabei.

Mit lieben Grüßen

dein Dirk Ludigs


Und sagt uns weiter eure Meinung zum Heft.

Preis:
Deutschland € 7,90
Österreich € 9,–
Schweiz CHF 15,–

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April/Mai 2004
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